Protest gegen die Kürzung im Musikbereich der Uni
Bielefeld (tom). Alarm: Universität Bielefeld will Musikausbildung im Integrationsfach Kunst & Musik streichen
Im Zuge von weiteren Einspar- und Reformmaßnahmen, die die Universität Bielefeld offenbar plant, sickerte jetzt ans Licht der Öffentlichkeit, dass die Musiksparte innerhalb des Studienfaches „Kunst & Musik“ geschlossen werden soll. Das wäre nach Auffassung der Jahresmitgliederversammlung der Auftakt-Musikkooperative e.V. ein schwerwiegender Fehler, der sich negativ auf das gesamte Musikgeschehen in der Region auswirken könnte.
Gerade erst im November 2006 wurde mit dem „1. OWL-Rocksymposium“ in Gütersloh unter Federführung der Detmolder Bezirksregierung, der Kulturdezernenten von Herford und Gütersloh, sowie rund 200 musikinteressierten Teilnehmern (Konzertveranstalter, Musiker, Studiobetreiber, Musiklehrer usw.) der Versuch unternommen, die Popularmusikentwicklung – insbesondere die Rock- und Popmusik – in der Region Ostwestfalen-Lippe verstärkt zu fördern. Mit dem Medien-Weltkonzern Bertelsmann, der Musikhochschule Detmold, dem „Umsonst & Draußen-Festival“ in Vlotho, sowie den zahllosen größeren und kleineren Musikevents von Paderborn über Halle bis Bielefeld und Höxter hat sich die Region inzwischen einen weithin beachteten Ruf in Sachen Musik erworben.
Das war mit vielerei Mühen verbunden, und es bedarf auch in Zukunft einer intensiven Kooperation aller Kräfte, um den Status als attraktive Musikregion weiter festigen und ausbauen zu können. Sollte die Universität tatsächlich die Musikausbildung im Integrationsfach Kunst & Musik schließen, würde dies unser aller Bemühungen um eine Verstärkung der Musikförderung konterkarieren.
Gerade die Aktivitäten der Auftakt-Kooperative, die seit 1986 existiert und der mehr als 50 lokale Bands angehören, sind ohne die zahllosen Musikstudentinnen und –studenten aus der Universität kaum denkbar. Dass die Stadt heute ein reges Kulturleben mit vielen lokalen Pop- und Rockbands zu verzeichnen hat, was durchaus auch zur Festigung ihres Rufes als beliebte Studenten- und Universitätsstadt beigeträgt, ist nicht zuletzt auf ihre überregional beachteten Kellerbandevents, Festivals und Szenemusikveranstaltungen zurückzuführen. Wenn die Musikausbildung an der Universität wegbrechen würde, wäre dies ein herber Rückschlag für das musikalische Flair und die hohe Lebensqualität in unserer Stadt.
Der Auftakt-Vorstand ersucht daher den Universitätsrektor und die Verantwortlichen für die universitäre Lehre und Ausbildung, die Pläne zur Schließung der Musiksparte innerhalb der Fachrichtung Kunst & Musik noch einmal zu überdenken. Bielefeld und seine Universität würden dadurch ein lebendiges Stück ‚Kulturbetrieb’ verlieren und an Liebenswürdigkeit einbüßen. Für unsere ganze Region wäre dies ein enormer kulturpolitischer Rückschritt, der dem Image und guten Ruf sicherlich schaden würde.
Gezeichnet: Der Vorstand von Auftakte e.V.
sowie die Jahreshauptversammlung des Vereins vom 27.2.07
i.A. Tom Kummerfeldt
09.03.2007 17:36