Heart of Steel – Neues Album von Black Ferry
Bielefeld (mun). Black Ferry – Auftakt-Band des Monats Juni – haben ihr neues Album eingespielt. Es trägt den Titel „Heart of Steel“ und enthält 12 Songs. Diese zweite CD fällt etwas weniger düster aus als das Debut-Album „Waiting for Harpies“ (2013). Dafür ist es druckvoller, stilistisch breiter aufgestellt und enthält erstmals auch Kompositionen von Sarina H. und Alex Burgdorf, neben denen von Dr. Gerald Munier. Die CD ist – wie schon das Debut – beim Bielefelder Label NewTone erschienen.
Im Prinzip ist auch die neue CD ein Konzeptalbum, diesmal rund um das Thema „Liebe in Zeiten des Krieges“. Gitarrist Dr. Gerald Munier: „Wir haben uns viel Mühe mit den Feinheiten gegeben, um die widersprüchliche Aura von ‚Liebe‘ und ‚Krieg‘ auch klanglich auf die Reihe zu kriegen. Das bedurfte einiger stilistischer Experimente, die hoffentlich bei unseren Fans Anklang finden werden.“
Liebe und Krieg – einen größeren Kontrast kann man sich eigentlich kaum vorstellen. Dennoch müssen weltweit Millionen Menschen in dieser Spannung leben und versuchen, damit zurechtzukommen. Mit Songs wie „Soldier“, „Go away“ und „Heart of Steel“ werden die blutigen Konflikte, die leider überall auf der Welt stattfinden, direkt musikalisch verarbeitet. „Dreamer“, „What you mean to me“, „All that love“ und „Wonderland“ zeigen dagegen die hellen Seiten auf – die, in denen Schmetterlinge im Bauch das wahre Lebensgefühl ausmachen.
Das gesamte Werk durchzieht der Gedanke, dass Menschen, die in Regionen dieser Erde leben, in denen derzeit Friede herrscht, sich überaus glücklich schätzen können. Dass es, um entspannt leben zu können, dennoch einiger sozialer Voraussetzungen bedarf, wird in den politischen Songs „Making Machines“ und „Again“ angesprochen: Denn wenn die Ausbeutung am Arbeitsplatz zu hart ist oder Armut und Arbeitslosigkeit unser Schicksal sind, bleibt oft nicht die Zeit, Glücksgefühle und Liebesmomente wirklich auszukosten.
Viele Motive der ersten CD „Waiting for Harpies“ (2013), die vom Wirken des Renaissancephilosophen Pico della Mirandola handelt, greift auch das neue Album auf. Nicht zuletzt stellt der Cerberus, der Wächter des Hades, der das Cover ziert, die logische Fortführung der Reise durch die griechische Unterwelt dar, die bei den Harpyien ihren Anfang nahm. „Die fantastische Illustration des Albums entstammt im Übrigen wieder der Feder unserer Frontfrau Sarina. Mir fallen dazu ganz viele Assoziationen ein, bis hin zu psychoanalytischen Interpretationen“, ergänzt Alexander Burgdorf. Black Ferry porträtieren auch diesmal unterschiedliche Lebenssituationen möglichst charakteristisch. Das bringt mit sich, dass viele verschiedene Stilelemente ausprobiert werden. Dass die Band allerdings ihrem Grundsound treu bleibt, einer Kombination psychedelischer Riffs mit Elementen des Gothic- und Melodic-Metal, versteht sich ebenfalls. Auch wieder im Programm ist der mehrstimmige Gesang, der zumeist im Duett der beiden Frontleute bestritten wird.
Neben den Frontleuten Sarina H. (Vocals, Guitar) und Alexander Burgdorf (Vocals, Keyboard, Synthesizer) sind auch Dr. Gerald Munier (Guitar, Harp und Backgroundvocals), Alexander Karbouj (Drums), Dr. Thomas Lingner (Bass) und Andy Lingner (Guitar) wieder dabei.
08.09.2016 20:12